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5-8 FEB, 2025, Istanbul Expo Center

Weiter im Westen

Derzeit liegt der Anteil der europäischen Einkäufer bei unter 20 Prozent, doch die Türkei plant, diesen Anteil in absehbarer Zeit mindestens zu verdoppeln. alle Bilder ©FT

Autorin: Fabia Oeß

Die türkische Messe IFCO in Istanbul hat ihre sechste Ausgabe erfolgreich abgeschlossen. Initiiert und getragen vom türkischen Bekleidungsverband İHKİB, soll die Messe die Textilexporte weiter ankurbeln, insbesondere in Richtung Westeuropa. Derzeit liegt der Anteil der europäischen Einkäufer bei unter 20 Prozent, doch die Türkei plant, diesen Anteil in absehbarer Zeit mindestens zu verdoppeln.


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Die Istanbul Fashion Connection (IFCO) hat sich als bedeutende Plattform für die türkische Modeindustrie etabliert und fand vom 7. bis 9. August 2024 zum sechsten Mal statt. 300 Aussteller trafen im Istanbul Expo Center auf 30.000 Quadratmetern mit 18.000 Fachbesuchern, davon 13,9 Prozent aus 121 Ländern, zusammen: aus asiatischen Staaten, dem arabischen Raum, Europa, Nordafrika, Nord- und Südamerika und weiteren Staaten Afrikas. Sie zeigten die neuesten Modetrends in den Bereichen Womenswear, Menswear, Kidswear, Denim, Activewear und Schuhe. Besonders hervorgehoben wurde der exklusive Designerbereich „The Core“, der türkischen Designtalenten wie Arzu Kaprol, Meltem Özbek und Tuba Ergin eine Plattform bot. Diese Bereiche spiegeln die Stärke der türkischen Mode wider, die trotz globaler Herausforderungen auf Qualität setzt und keine Kompromisse bei den Preisen eingeht.



Sieht die IFCO auf einem guten Weg. İHKİB-Vize Mustafa Paşahan

Hintergrund: Die Türkei befindet sich im Wettbewerb mit großen Akteuren wie Bangladesch und China und will ihre strategisch günstige Lage sowie eine starke Infrastruktur nutzen, um sich als verbindendes Element zwischen Europa und Asien zu positionieren. Trotz der hohen Inflation und der wirtschaftlichen Herausforderungen nach den Erdbeben von 2023 bleibt die türkische Modeindustrie entschlossen, ihre Qualität beizubehalten und sich weiter zu etablieren. İHKİB-Vizepräsident Mustafa Paşahan betonte erneut, dass die Türkei kein Massenproduktionsland sei, sondern sich auf die Aufrechterhaltung hoher Qualitätsstandards konzentriere. Der Export von Konfektionsware im Wert von 30 Milliarden US-Dollar, von denen 70 Prozent nach Europa gehen, unterstreicht die besondere Bedeutung des europäischen Marktes für die Türkei.


Die IFCO zielte darauf ab, türkische Modehändler mit neuen Märkten in den USA, Südafrika und Europa zu verbinden, wobei insbesondere der europäische Markt mit Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien im Fokus stand. Trotz der gestiegenen Preise und der Konkurrenz aus Asien bleibt die Türkei zuversichtlich, dass ihre Qualität und ihr kulturelles Erbe sie in der globalen Modeindustrie weiterhin erfolgreich positionieren werden.


Die IFCO präsentierte sich auch als eine Messe, die auf Nachhaltigkeit setzt. Besonders im Designerbereich „The Core Istanbul“ wurde auf die hohe Qualität und die kreativen Talente türkischer Designer aufmerksam gemacht. Arzu Kaprol, bekannt für ihre nachhaltige Mode, nutzte die Plattform, um ihre umweltfreundlichen Produkte zu präsentieren, die auch international auf großes Interesse stießen.


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Neu auf der IFCO.

Die Messe bot eine Plattform sowohl für etablierte Marken als auch für neue Akteure wie MACHINIST, die ihre Produkte einem breiteren Publikum vorstellten und sich als High-End-Mid-Range-Streetwear-Marke positionierten. Ceyhan Olgun, Sales Expert von MACHINIST, erklärte, dass das Unternehmen derzeit etwa 1 Million Teile pro Jahr produziere, wobei 20 Prozent der Produktion unter der eigenen Marke verkauft würden. Der Rest entfalle auf das Private-Label-Geschäft. Olgun betonte, dass das Unternehmen mit der hohen Inflation zu kämpfen habe, die die Produktionskosten und damit die Preise steigen lasse, was die internationale Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtige. Dennoch zeigte sich Olgun mit der Resonanz auf der Messe zufrieden, insbesondere am ersten Messetag. Die meisten Besucher kamen aus Russland, jedoch waren viele weiterhin auf der Suche nach Private-Label-Angeboten.


GIOTELLI, ein Hersteller von Anzügen im Smart-Casual-Segment, arbeitet im Wholesale-Geschäft mit rund 25 Franchisenehmern zusammen, hauptsächlich in Osteuropa und dem Nahen Osten. Das Unternehmen plant, in naher Zukunft auch in Westeuropa Fuß zu fassen, insbesondere in Spanien und Deutschland. Russland bleibt jedoch aufgrund des Ukrainekrieges der wichtigste Markt. In Rumänien verzeichnet das Unternehmen ebenfalls gute Geschäfte. Zu den größten Herausforderungen zählen laut Atil Yalan, dem Unternehmenssprecher, internationale Regelwerke zum Verbraucherschutz, Visa-Bestimmungen und die globale Rezession.


Hasan Demir, Inhaber von Vinci by Harmony, einem auf Denim spezialisierten Unternehmen, konzentriert sich auf den europäischen Markt, insbesondere Deutschland und die Niederlande. Trotz steigender Preise prüft Demir neue Optionen in Kolumbien und anderen südamerikanischen Märkten sowie in den USA. Demir betonte die Bedeutung der Qualität, insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeit, stellte jedoch fest, dass dies auch zu höheren Preisen führe, die der Markt nicht immer akzeptiere.


intersivin, ein Hersteller mit Sitz in Izmir, produziert zu 80 Prozent für den heimischen Markt und exportiert nach Europa, Australien und Afrika sowie in arabische Länder. Shinaz Zaharian erklärte, dass das Unternehmen sich nun verstärkt auf den europäischen Markt konzentriere und auf der IFCO präsent sei, um neue Kunden zu gewinnen. Trotz der Herausforderungen durch die Inflation zeigte sich Zaharian zufrieden mit der Messe und der Resonanz der Besucher.


Die Marschrichtung der Türkei in Bezug auf die IFCO ist klar: İHKİB-Vizepräsident Mustafa Paşahan plant, den Anteil der europäischen Einkäufer von derzeit unter 20 Prozent auf absehbare Zeit mehr als zu verdoppeln. Die nächste IFCO Istanbul Fashion Connection findet vom 5. bis 8. Februar 2025 statt.

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